Als wir zum Jahreswechsel die Aktion "Hundeglück im Schuhkarton" planten und umsetzten, berührte es mich sehr, dass sich so viele Menschen für die Idee - die mentale Gesundheit der Heimtiere zu fördern und ihnen glückliche Momente zu ermöglichen - begeistern konnten. Aufgrund der positiven Resonanz und zahlreichen Anfragen bestehen nun, für alle die diese Entwicklung mittragen möchten, folgende Möglichkeiten:
- Futterspenden können bei uns im Laden innerhalb der Öffnungszeiten abgegeben werden. Wir nehmen auch gerne geöffnetes Trockenfutter entgegen.
- Über Sachspenden, die aktuell gebraucht werden, informieren wir auf Facebook. Wir haben die Möglichkeit, die Futter- und Sachspenden regelmäßig und kostengünstig nach Zadar zu überstellen.
- Geldspenden: Spendenkonto bei der Raiba Bludenz, IBAN: AT92 3741 0000 0044 9199, BIC: RVVGAT2B410. Die Geldspenden werden zur Überbrückung von Futtermittelengpässen und zur Errichtung einer Quarantänestation eingesetzt. Das Spendenkonto ist für aktive Spenderinnen und Spender einsehbar.
- Die Übernahme einer Patenschaft ab € 10 / Monat
- Wir suchen, begleiten und betreuen Pflegestellen, die einen Hund aus Zadar bei sich aufnehmen, bis wir ein passendes Zuhause finden.
- Gerne können Sie sich an uns wenden, wenn Sie einen Hund aus Zadar fix übernehmen möchten.
- Die Einnahmen ausgewiesener Themenabende kommen dem Tierheim zugute.
- Im Anschluss an den Themenabend "Der Hund aus dem Tierschutz an meiner Seite" können Sie sich über das Projekt informieren.
- Bastelworkshop am 1. August 2015. Genaueres folgt
Infos zum Tierheim in Zadar:
Als wir die Päckchen brachten und gemeinsam mit den Hunden auspackten (siehe Videos)konnten wir uns vor Ort ein Bild der aktuellen Situation machen. Im Zadarski Azil leben rund 140 Hunde. Marijana kümmert sich seit 10 Jahren, 24 Stunden am Tag gut um die Tiere. Sie ist eine Heldin! Die Hunde kommen hauptsächlich aus den umliegenden ländlichen Gebieten. Die Haltung von "Kettenhunden" hat in Kroatien Tradition. Diese Tiere dienen als Alarmanlage und sind das Leben im Freien gewohnt. Oft werden Welpen, zu früh und ohne Muttertier abgegeben. Parvovirose ist ein ernstes Problem und es gibt im Tierheim keine Quarantäne-Möglichkeiten.
Für jeden euthanasierten Hund werden von staatlicher Seite hohe Beträge ausbezahlt. Aus diesem Grund werden zunehmend Tötungsstationen eingerichtet. Als gesetzlicher Rahmen sind derzeit 60 Tage bis zur Tötung der Tiere festgelegt. Tierheime, welche Leben erhalten und versuchen die Tiere zu vermitteln werden nur unzulänglich bis gar nicht gefördert.
Das Tierheim in Zadar besteht nicht aus einem fix eingerichteten Gebäude, sondern aus Zäunen, kleinen Hundehütten aus Holz sowie ausgemusterten Autos und Wohnwägen. Es gibt keinen Strom, kein fließendes Wasser, keine Quarantäne-Möglichkeit, wenig Futtermittel, unzulängliche medizinische Versorgung, keine finanzielle Unterstützung,… Obwohl die Bedingungen eine Katastrophe sind, kümmert sich Marijana liebevoll um alle Hunde. Mit einfachsten Mitteln werden Gehege gebaut, Decken für kalte Zeiten und mehr Lebensqualität organisiert, Welpen von Hand gesäugt und kranke Tiere gepflegt. Beeindruckend ist, dass trotz der schlechten Umstände, der Wille zu Helfen und der liebevolle Umgang den Marijana mit den Hunden pflegt, deutlich am guten Sozialverhalten der Tiere zu erkennen ist. Zweimal im Jahr kastriert ein Tierarzt aus Österreich die Hunde ehrenamtlich. Tierschützer aus Deutschland helfen in der Not mit Futtermitteln und durch die Vermittlung von Hunden an gute Plätze im Ausland.
Die Geschichte des Landes, das Pflegen tierschutzrelevanter Traditionen sowie wirtschaftliche Interessen erschweren die Situation. Das Tierheim befindet sich auf einem privaten Grundstück, welches kostengünstig angemietet ist. Da es sich mittlerweile an einem wirtschaftlich lukrativen Standort befindet, kann es jederzeit verkauft werden. Seit 10 Jahren, prüft die Stadt Zadar, ob ein Grundstück für das Tierheim zur Verfügung gestellt werden kann. Anfang letzten Jahres sollten alle Hunde euthanasiert und das Heim geschlossen werden. 20.000 Unterschriften die Marijana sammelte, sowie der Einsatz lokaler Medien konnten das abwenden.
"Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit." Albert Schweitzer
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