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Was tun, wenn …

Kurswochenende für Erste Hilfe und das Schmerzmanagement bei Hunden

Eine eingerissene Kralle, ein verschluckter Gegenstand, eine Rauferei oder ein Insektenstich – auch für Hunde birgt der ganz normale Alltag ganz schön viele Gefahren. In den meisten Fällen besteht zum Glück kein Grund zur Panik. Vor allem, wenn man als Hundehalter weiß, was zu tun ist. Wer sich dazu genauer informieren wollte, war dieses Wochenende bei uns an der richtigen Adresse. Am Samstag fand ein eintägiger Erste-Hilfe-Kurs für Hundehalter mit Dr. vet. med. Susanne Lautner statt. Für die erfahrene Notfallmedizinerin gibt es kaum einen Fall, den sie in über 25 Jahren in ihrer Praxis in Wien-Hietzing noch nicht erlebt hätte. Dementsprechend interessant und umfangreich war der Lehrstoff. Vom Erkennen und Kontrollieren der normalen Vitalfunktionen beim Hund bis zu Wiederbelebungsmaßnahmen und vom richtigen Entfernen einer Zecke bis zum Anlegen eines Wundverbandes an Rumpf, Kopf oder Extremitäten – die Teilnehmerinnen lernten Symptome zu erkennen und selbst geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen. Am Sonntag ging es weiter mit einem Vertiefungs-Vortrag zum Thema „Schmerzen beim Hund“. Was alles getan werden kann, damit ein Hund lange gesund bleibt, wie Schmerzen beim Hund frühzeitig erkannt werden sowie vieles über ein gutes Schmerzmanagement haben die Teilnehmerinnen beim Vortrag erfahren. Dr. Susanne Lautner zeigte, wie Heilungsprozesse verbessert werden können und auch, was bei alten Hunden für ein "lebenswertes Leben" alles getan werden kann. Wir danken den Teilnehmenden für die angenehme Zeit und Dr. Susanne Lautner für das lehrreiche Gesundheiswochenende.

Dr. vet. med. Susanne Lautner betreut seit 1993 ihre Klienten auf dem modernsten medizinischen Stand und in tierfreundlicher Atmosphäre in ihrer Tierarztpraxis in Wien-Hiezing. Notfallmedizin und Schmerzmanagement bei Hunden bilden ihre veterinärmedizinischen Schwerpunkte. Dr. Lautner bringt zudem umfassende Grundausbildungen in den Bereichen Hundetraining und -verhaltenstherapie mit: unter anderem die Turid Rugaas International Dog Trainer Education sowie die Animal Learn Trainerausbildung von Clarissa von Reinhard.

Erfolgreiches Prüfungswochenende

Am vergangenen Wochenende wurden die Teilnehmenden des Ausbildungslehrgangs "Kynologische Grundausbildung: Professionelle Hundebetreuung 2018" auf Herz und Nieren geprüft. Interessante Referate zu Themen wie "Graue Schnautzen" und "Assistenzhunde" wurden am Samstag gleich nach der schriftlichen Theorieprüfung bewertet. Am Sonntag fanden die praktischen Prüfungen statt. Wir gratulieren allen Teilnehmenden für die durchwegs guten Leistungen und danken natürlich auch den externen Prüferinnen für ihre inputs und Bewertungen. Für mich war es ein intensives - mitfieberndes Wochenende. Den StudentInnen danke ich für die spannende Ausbildungszeit und wünsche ihnen von Herzen alles Gute!

Ausbildungsauftakt und Spielfreude mit Christina Sondermann

Am Freitag starteten die Schülerinnen des Ausbildungslehrgangs "Kynologische Grundausbildung: Professionelle Hundebetreuung 18/19" mit dem ersten Ausbildungsblock. Neben einer Einführung in die Rassekunde, den Bewegungsapparat sowie die Anpassungsreaktion, stand das ganzheitliche Wahrnehmen von Hunden ganz oben auf dem Unterrichtsplan. Beim Workshop "Hundegerecht & kreativ: Beschäftigung für jeden Hund und jeden Tag" mit Christina Sondermann, begleiteten die Schülerinnen die teilnehmenden Teams und machten zahlreiche Beobachtungen. Christina Sondermann brachte so einiges an Ideenreichtum mit. Einfache Haushaltsgegenstände wie Eimer, Papierrollen, Gartenartikel, Decken und Kartons wurden zweckentfremdet, um die Trainees selbstsicherer zu machen, ihr Körperbewusstsein zu verbessern sowie den Teams Freude zu bereiten. Aus anfänglichem Zögern wurde begeisterte Spielfreude. Wir danken allen Teilnehmenden für das spitzen Feedback und natürlich Christina Sondermann für die vielen neuen Anregungen. 

"Verstehen Sie Ihren Hund?" - Ein kleiner Sprach- und Kulturführer

Wir konnten es kaum erwarten: Nach der Sommerpause ging es dieses Wochenende endlich weiter mit der Workshop- und Vortragsreihe bei uns in der Freilauf Hundeschule. Diesmal zu Gast: Christina Sondermann, Hundetrainerin und Autorin zahlreicher Bücher zum Thema sinnvolle und kreative Beschäftigungsmöglichkeiten mit Hund.

Den Auftakt des abwechslungsreichen und unterhaltsamen Wochenendes bildete am Samstag Abend der bis auf den letzten Platz gefüllte Vortrag „Verstehen Sie Ihren Hund?“. An diesem interkulturellen Abend in Sachen Mensch-Hund nahm Christina Sondermann die aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine humorvolle Reise durch die seit Jahrtausenden währende Freundschaft zwischen Mensch und Hund. Ein ungleiches und sich doch in vielen Belangen so ähnliches Gespann, das sich manchmal ohne Worte versteht – und manchmal eben nicht. Woran das liegen kann und welche Stolperfallen es im Lesen hundlicher Emotionen gibt erläuterte die erfahrene Hundetrainerin im ersten Teil des Abends. Nach der Pause ging es weiter mit den „Calming Signals“. Mit dem Erlernen dieses einfachen Vokabulars können Hundehaltende ihren Vierbeinern in vielen Situationen ganz einfach helfen, sich höflich auszudrücken. Wie man Calming Signals erkennt und wie damit „Alarmstufe Rot“ auf der Eskalationsleiter vermieden werden kann, machte Christina Sondermann anhand vieler Bildbeispiele aus der eigenen Praxis deutlich. Wir freuen uns sehr, dass dieses Thema auf so reges Interesse gestoßen ist. Denn wie schon Bret Morrison sagte: „Von allen Lebenskompetenzen, die uns zur Verfügung stehen, ist Kommunikation wohl die Mächtigste.“ Wer Bret Morrison ist wussten wir bis zum gestrigen Abend auch nicht. Aber recht hat er in jedem Fall! 

Kurz aber schön - Jahrestreffen der PDTE in Wien

SpeakersTurid Rugaas

Zwanzig Jahre Pet Dog Trainers of Europe wurde dieses Wochenende in Wien gefeiert. Die Vorträge am Samstag habe ich allesamt verpasst. Böse Bakterien haben mich am Mittwoch überfallen und bis Freitag war nicht sicher, ob ich es auf meinen Vortrag noch schaffen werde...  Etwas verspätet und schon wieder frierend, dann am Samstag Abend am Wiener Hauptbahnhof mit Niki dem Chauffeur beim Ausparken was übersehen - Unfallbericht ausgefüllt und zum Einchecken ins Hotel...  Feines Abendessen sowie eine Walzervorführung mit Crashkurs stand auf dem Programm. HundetrainerInnen, aufgeteilt in vier Reihen, waren freudig bemüht, die Anweisungen des Tanzlehrers zu verinnerlichen. „One“, „two“, „three“, „four“, „diagonal“, „take the girl“, „send the girl“ (oder so irgendwie) wurde mit italienischer Hingabe, britischem Humor und taiwanesischem Staunen nahezu sehr schön synchron umgesetzt. ;-)

Der Vortrag „Dogs in the City Hong Kong“ von Eric Lee, den ich leider verpasst habe, sorgte unter anderen Hundethemen für Gesprächsstoff. Am Sonntag gleich nach dem Frühstück gab es offizielle Dinge zu tun. Anschließend erzählte Turid Rugaas über die Entwicklungen der PDTE: fünf Mitglieder ohne Hightech freuten sich vor vielen Jahren darüber, dass aus ihnen zehn Mitglieder wurden... heute 189 Members aus 28 Ländern und voll vernetzt...

Aus welchen Gründen wir Hunden vor allem lernen sollten zuerst zu denken und dann zu handeln, erklärte Winkie Spiers beim anschließenden Vortrag "Training Live Skills for Dogs". Aurelien Budzinski aus Frankreich stellte bei seinem Vortrag "At the heart of the walk" seine Feldstudie vor. Budzinski hat den Puls von verschiedenen Hunden beim Spazierengehen mit einer 1,5 Meter langen und einer 5 Meter langen Leine sowie im Freilauf gemessen und verglichen. Auch, die Auswirkungen von Verhaltensweisen, wie Schnuppern, Schütteln oder auch Strecken auf den Puls wurden dabei untersucht. Nun durfte ich über "Special needs of special dogs" sprechen und ging dabei auf Tierheimarchitektur sowie auf die Pflege und Vermittlung von Hunden aus Heimen ein. Gastrednerin Iris Schöberl sprach über "Stress coping in human-dog relationships". Ihre Studienergebnisse zeigen u.a. deutlich, dass die physische Konstitution (niedere Herzschlagrate) sowie auch die sozialen Fähigkeiten der Haltenden, messbare Auswirkungen auf die Fähigkeiten zur Stressbewältigung eines Hundes haben. 

Danke für den schönen Austausch! CU next year in Rom! 

Video: Celebrating 20 years of the Pet Dog Trainers of Europe

 

 

 

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Sommerpause mit Blitzlichtgewitter

Bei den hitzigen Temperaturen machen unsere Trainees und wir Sommerpause - nur verschiedene Büroarbeiten und das Outdoor-Fotoshootig finden bei Sonnenschein statt. Im August posieren nämlich Daniela mit Sole, Stefanie mit Ari, Blitz und Sparrow sowie ich mit Alma und Tobi für den Freilauf-Spirit. Nicky von Dreamdogs-on-Tour wird uns dafür in`s richtige Licht rücken. Am darauf folgenden Tag bietet sich auch euch die Gelegenheit schöne Outdoor-Foto`s von euren Vierbeinern zu bekommen. Geknipst wird am SA, den 18. August 2018. Nähere Infos findet ihr hier. 

Jetzt freuen wir uns auf ein paar Sprünge in`s kalte nass, über mehr Zeit mit unseren Hunden und auf zwei schöne Shootingtage. Im September starten wir dann wieder ausgeruht in die Herbstsaison. Wir bedanken uns und wünschen allen einen schönen Sommermonat!

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Gesundheitswochenende

Dieses Wochenende dreht sich bei uns alles um das Thema Gesundheit beim Hund. Gestern Abend hat sich alles um die gesunde Ernährung von Hunden gedreht. Das Feedback war großartig, worüber wir uns sehr gefreut haben. Heute Vormittag hat Dr. Susanne Lautner den SchülerInnen des Ausbildungslehrgangs "Kynologische Grundausbildung: Professionelle Hundebetreuung" umfangreiches Wissen über spannende Themen wie Kastration und Impfen vermittelt. Beim Seminarnachmittag "Gesundheit und Verhalten beim Hund" hat Dr. Susanne Lautner über die Schilddrüsenunterfunktion referiert und uns viele Videos gezeigt, die veranschaulichen woran man Schmerzen beim Hund, wie zum Beispiel Bauchweh, Zahnschmerzen oder Kopfweh erkennen kann. Zudem hat Susanne Wissenswertes über den Umgang und die Beschäftigung mit Senioren und kranken Hunden weitergegeben. Auch die Themen Angst und Deprivation wurden besprochen. Wir danken allen TeilnehmerInnen und natürlich Dr. Susanne Lautner für die spannenden Infos und die schöne Zeit. 

Zecken - nicht nur lästig sondern auch gefährlich für Hunde

Die Zeckenzeit hat begonnen und viele Hundehaltende fragen sich: Wie gefährlich Zecken für ihr Tier sein können und was getan werden kann, um den Hund vor Krankheiten zu schützen. Hier einige Infos zum Thema.

Welche Zeckenarten gibt es hierzulande eigentlich? 

Interessant ist, dass verschiedne Zeckarten zu bestimmten Jahreszeiten vermehrt auftreten. Das ergeht aus einer Studie der Vetmeduni Wien. Vor allem im April und Mai, aber auch im September beißt Ixodes ricinus gerne zu. Zu dieser artenreichen Zeckengattung aus der Familie der Schildzecken gehört auch der Gemeine-Holzbock, der in unseren Breiten 95 % der Zecken ausmacht und Krankheiten wie Borreliose, Anapasmose, FSME sowie Ehrlichiose auf Hunde überträgt. Die am zweithäufigsten gefundene Zeckenart Dermacentor reticulatus, eine Babesien auch auf Hunde übertagende Auwaldzecke, ist schon in März und April aktiv und tritt auch im Oktober und November wieder geringfügig auf. Die dritte Zeckenart konnten die Forscher nur in den Sommermonaten Juni und Juli feststellen. Die Haemaphysalis concinna tritt bei uns selten auf, weil diese Zeckenart weitaus wärmeres Klima bevorzugt.

Welche Krankheiten werden von Zecken übertragen und was für Symptome können beim Hund aufreten? 

BABESIOSE (Hundemalaria): 

Babesiose kommt beim Menschen selten vor und tritt überwiegend in den Mittelmeergebieten bei Tieren auf. Babesiose beim Hund ähnelt den Symptomen der menschlichen Malaria und ist eine Infektion mit einzelligen Parasiten, die rote Blutkörperchen zerstören und dadurch zu Blutarmut führt. Diese Erkrankung kann unbehandelt schnell zum Tod eines Hundes führen. Zur Behandlung von Babesiose gibt es bereits wirksame Medikamente und Maßnahmen zur Vorbeugung. Weit verbreitet wird die An-Hunde-Übertagbare-Babesien-Erkrankung durch die Auwaldzecke in Spanien, Protugal, Südfrankreich, dem gesamten Mittelmeerraum, Polen, Ungarn und den Niederlanden. Durch zunehmende Urlaubsreisen sowie Importhunde wurde die Auwaldzecke wie auch die Krankheitserrecher der Zecke in den Norddeutschen-Raum eingeschleppt. Mittlerweile ist sie bereits in ganz Deutschland verbreitet und jedes Jahr erkranken dort etwa drei- bis viertausend Hunde, die niemals im Ausland gewesen sind. Wird beabsichtigt mit dem Hund in diese Gebiete zu verreisen, ist eine entsprechende Prophylaxe des Tieres empfehlenswert. 

Überträger: 

Die Übertragung bei einem Zeckenstich durch die Auwaldzecke dauert etwa 48 bis 72 Stunden. Auch die Sandmücke überträgt Babesiose und zwar gleichzeitig mit dem Saugakt.

Inkubationszeit nach einem Biß: 

5 bis 28 Tage (Quelle: laboklin)

Symptome: 

hohes Fieber, Teilnahmslosigkeit, blasse Schleimhäute (Anämie) bis gelbliche Schleimhäute (Gelbsucht), Appetitlosigkeit, Druchfall und Erbrechen gefolgt von rötlich gefärbtem bis braunem Harn und akutem Nierenversagen

Vorbeugung: 

Impfungen zur Vorbeugung von Babesiose sind in Österreich nich zugelassen. Spot on Präparate oder Halsband mit Zweifachwirkung gegen Zecken und Mücken

Nachweis: 

mikroskopische Untersuchung des Blutbilds, wegen der verzögerten Immunantwort ist nicht immer ein eindeutiger Nachweis möglich

Bemerkung: 

Babesien sind nicht vom Hund auf den Menschen oder andere Tierarten übertragbar

BORRELIOSE: 

Die Borreliose wird durch bestimmte Bakterien (Borrelien) verursacht. Diese Erreger leben hauptsächlich im Darm der "Gemeinen-Holzbock-Zecke". Nach einem Zeckenbiß, können bei Hunden akute Gelenksentzündungen entstehen. Diese Symptome treten nur bei einem kleinen Teil der infizierten Tiere auf. In Österreich ist das Risiko einer Borreliose-Infektion jedoch besonders groß, da inzwischen durchschnittlich jede dritte Zecke mit den gefährlichen Borrelien infiziert ist. Durchseuchungsrate: bei erwachsenen Zecken 20-30 %, bei den Nymphen, einer jugendlichen Entwicklungsform der Zecken, 5-20 %. Hunde weisen je nach Region Infektionsraten zwischen 17% und 61% auf. Von allen infizierten Hunden erkranken letztendlich 5-10 %.

Überträger und Inkubationszeit: 

Die Übertragung bei einem Zeckenstich durch den Gemeinen-Holzbock dauert etwa 24 Stunden. 

Symptome: 

ggf. entzündeter Zeckenstich (eventuell mit Wanderröte), akute Gelenksentzündungen, Fieber, Müdigkeit, Lahmheiten, Abmagerung, neurologische Ausfallerscheinungen, ...

Vorbeugung: 

Zecke schnellstmöglich entfernen

Nachweis: 

Entnahme einer Gewebeprobe an der Stelle des Zeckenstichs oder von Gelenksflüssigkeit. Ein Test allein, auf das Vorliegen von Antikörpern gegen Borrelien, ist nicht krankheitsbeweisend

Bemerkung: 

Borreliose kann nicht von Hund zu Hund - oder gar vom Hund auf einen Menschen übertragen werden. 

ANAPLASMOSE: 

Einzellige Parasiten befallen bei der Anaplasmose einen Teil der weißen Blutkörperchen. Eine Anaplasmose-Erkrankung erstreckt sich oft auf mehrere Jahre und verläuft verschiedene Phasen. Akut erkrankte Hunde leiden an hohem Fieber und Appetitlosigkeit. Zudem verursachen Gelenksentzündungen Lahmheiten am gesamten Körper. Wird die akute Phase überlebt, folgt eine Zeit, in der die Tiere gesund erscheinenen, die Krankheitserreger aber weiterhin beherbergen. Beispielsweise durch Stress oder Erkrankungen, können die Symptome der Anaplasmose erneut ausbrechen.

Überträger: 

Die Krankheit kann ebenfalls durch einen Zeckenstich des Gemeinen-Holzbocks übertagen werden und ist gegenwärtig vor allem in Nordeuropa auf dem Vormarsch.

Inkubationszeit nach dem Biß: 

2 - 20 Tage

Symptome: 

hohes Fieber, Atembeschwerden, Husten, Augen- und Nasenausfluss, Niesen und sogar Nasenbluten, Störung im Proteinhaushalt, Schwäche, Appetitlosigkeit, Gelenksentzündungen, Lahmheit, schwere Blutungen aus den Körperöffnungen, Einblutungen in die äußere Haut sowie die Schleimhäute, ...

Vorbeugung: 

Durch regelmäßige Kontrolle und sofortige Entferneung von Zecken bzw. durch den Einsatz von zeckenabwehrenden Wirkstoffen (z.B. Permethrin oder Deltamethrin) kann eine Infektion verhindert werden.

Nachweis: 

Blutuntersuchung

Bemerkung: 

Eine Übertragung vom Hund auf den Menchen ist sehr unwahrscheinlich.

FSME (Frühsommer - Meningoenzephalitis) 

Hunde erkranken im Gegensatz zum Menschen nur selten am viralen Erreger FSME. Beim Hund müssen zusätzliche Faktoren, wei beispielsweise ein schwaches Immunsystem, andere Infektionen oder Erkrankungen vorliegen, damit eine Schädigung des zentralen Nervensystems mit Hirnhaut- und/oder Gehirnenzündungen durch eine FSME-Übertragung bewirkt wird. 

Überträger: 

Die Übertragung bei einem Zeckenstich wird wiederum durch den Gemeinen-Holzbock verursacht und tritt mit 546 Fällen im Jahre 2006 weitaus seltener in Deutschland auf, als die Borreliose. Das FSME-Virus kommt in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, der Rheinland-Pfalz und Thüringen vor. 

Inkubationszeit nach dem Biß: 

Eine frühzeitige Entferneung der Zecke, was zum Beispiel vor Borreliose schützen kann, nützt bei FSME nichts. Bis zum Ausburch der Krankheit vergeht in der Regel ungefähr eine Woche, es kann aber auch länger dauern.

Symptome: 

sehr hohes Fieber, Verhaltensauffälligkeiten verursacht durch das klinische Betreffen von Rückenmark, Hirnstamm und Großhirn, wie Aggressivität sowie Teilnahmslosigkeit, auch Krampfanfälle sowie starke Schmerzen bei Berührungen im Kopf- und Nackenbereich, ... Leider endet die Krankheit häufig tödlich und viele Hunde mit FSME müssen innerhalb weniger Tage erlöst werden.

Vorbeugung: 

Das Risiko einer gefährlichen Erkrankung durch FSME kann durch verschiedene Präparate gegen Zecken, die im Fachhandel und beim Tierarzt angeboten werden,  vermindert werden. 

Nachweis: 

Antikörpernachweis

Bemerkung:

Menschen können sich vor FSME durch eine Impfung schützen.

EHRLICHIOSE: 

Bei dieser Krankheit befällt das Bakterium Ehrlichia canis die Monozyten, die zu den weißen Blutkörperchen zählen, und gelangt in die Lymphknoten, Milz und weitere Organe des Hundes. 

Überträger: 

Die Übertragung bei einem Zeckenstich durch den Gemeinen-Holzbock dauert etwa 24 Stunden. Die canine Ehrlichiose ist eine sehr häufig und weit verbreitete Krankheit, die sich bisher hauptsächlich auf torpische und subtropische Länder konzentriert, kommt aber bis auf Australien inzwischen weltweit vor. In Europa wurde schon vor über 10 Jahren ein hoher Prozentsatz serologisch positiver Hunde: Türkei 64%, Spanien 40%, Portugal 50% und Süditalien 20% gefunden.

Inkubationszeit nach dem Biß: 

10 bis 20 Tage

Symptome: 

wiederkehrende Fieberschübe, Appetitlosigkeit, Atemnot, erhöhte Blutungsneigung (Nase, Schleim- häute und Haut), Bildung von Ödemen an den Gliedmaßen, Krämpfe, Milz- und Lympfknotenschwellungen, Blutarmut, ...

Vorbeugung: 

Effektiver Schutz gegen Zeckenbefall

Nachweis:

Im akuten Stadium gelingt der Nachweis am besten mittels PCR. Um subklinische Infektionen zu diagnostizieren eignet sich der Antiköpernachweis. In dieser Infektionsphase kann die Infektion noch eliminiert werden. Chronische Infektionen hingegen sind schwer therapierbar, daher ist es wichtig, bereis subklinisch infiziierte Tiere zu erkennen und zu therapieren. Im chronischen Stadium eignet sich der Antiköpernachweis zur Diagnose. 

Bemerkung: 

Eine Hund-Mensch-Übertagung ist denkbar, wurde aber bisher nicht nachgewiesen. Hingegen ist eine Übertagung der Ehrlichiose von Hund zu Hund durch direkten Blutkontakt bereits bekannt.


Was Sie zur Vorbeugung einer Erkrankung Ihres Hunds durch Zeckenbefall tun können?

  • Das Tier nach jedem Spaziergang sorgfälltig nach Zecken absuchen und diese ggf. entfernen
  • Gebiete meiden, die zeitweise viele Zecken beherbergen
  • Ihren Hund an Pfoten, Füßen und Bauch eine Woche lang täglich mit Kokosöl einreiben. Danach reicht ein- bis zweimal die Woche
  • Ihrem Hund Schwarzkümmelöl-Tropfen ins Futter geben. Schwarzkümmelöl sollte dem Hund nur Kurweise, über einen Zeitraum von maximal 6 bis 8 Wochen, verabreicht werden. Bestenfalls beginnen Sie einen Monat vor der Zeckensaison. Schwarzkümmelöl kann in zu großen Mengen gesundheitsschädigend für den Hund sein
  • Ihren Hund mit ausreichend B-Vitaminen versorgen. Vitamin-B-Komplex über einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen dem Hund verabreichen
  • das Immunsystem Ihres Hundes durch die zusätzliche Gabe von Vitamin  C stärken. Vitamin C wird eigentlich vom Hundeorganismus selbst synthetisiert. In Zeiten der Läufigkeit bei Hündinnen, dem Haarwechsel sowie in fordernden Zeiten, wie zum Beispiel bei einem Umzug oder Urlaub mit Hund kann kurweise, über einen Zeitraum von max. 12 WO, Hagebuttenschalenmehl zur Deckung des erhöhten Bedarfs an Vitamin C dem Hund verabreicht werden
  • Knoblauch kann ebenso Kurweise über einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen dem Hund zur Zeckenprohylaxe verabreicht werden. Knoblauch kann in zu großen Mengen gesundheitsschädigend für den Hund sein!
  • Ihrem Hund eine Bernstein- oder Kermikkette anlegen. Erfahrungsgemäß bewirkt bei vielen Hunden das Tragen einer Bernstein- oder Keramikkette eine beachtliche Minderung des Zeckenbefalls
  • naturbelassene Präparate auf pflanzlicher Basis mit Jogobaöl, Teebaumöl, Neemöl und Lavendelöl auf der Haut des Hundes verteilen (Nackenbereich, Schwanzansatz). Bitte respektieren Sie den äußerst guten Geruchssinn eines Hundes. Wenn Ihr Tier beim riechen des Präparats "auf und davon" ist, ist es nicht empfehlenswert einem Hund dieses Produkt zur Aufnahme über die Haut und somit für einen längeren Zeitraum zuzumuten. Teebaumöl kann in zu großen Mengen geschundheitsschädigend für den Hund sein!
  • ein Zecken oder Flohhalsband, verschrieben durch einen Tierarzt, am Hund anbringen
  • ein Spot On Päparat auf Anraten eines Tierarztes auf den seit mindestens 4 Tagen tockenen Hund auftragen und weitere 4 Tage darauf achten, dass die Oberfläche des Hundes nicht mit Wasser in Kontakt kommt 
  • Bravecto, ein umstrittenes Mittel zum Einnehmen, das über den Magen-Darmtrakt des Hundes aufgenommen und durch einen Tierarzt verschrieben wird eingeben

Wir wünschen ein zeckenfreies 2018!

Nina Tschanhenz, April, 2018

Workshop- und Vortragsreihe 2018

Auch in diesem Jahr gibt es eine spannende Workshop- und Vortragsreihe. Von Mai bis Dezember werden wieder interessante Veranstaltungen rund um den Hund bei uns stattfinden. Zuerst befassen wir uns beim Themenabend HUNDE GESUND ERNÄHREN mit dem Ein-Mal-Eins einer ausgewogenen Hundefütterung und Dr. Susanne Lautner wird bei einem Seminarnachmittag über die Wechselwirkungen von GESUNDHEIT UND VERHALTEN BEIM HUND informieren. Rund um das Thema RÜCKRUF - ABER SICHER! wird es sich bei einem Themenabend und Workshop im Juni drehen. Und wer wissen möchte: WAS BRAUCHT (M)EIN HUND ZUM GLÜCKLICHSEIN?, wird beim gleichnamigen Tagesseminar, vieles über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Hund und Mensch erfahren. Mit Christina Sondermann geht es beim Vortrag VERSTEHEN SIE IHREN HUND ?! EIN KLEINER SPRACH- UND KULTURFÜHRER auf eine spannende Entdeckungsreise. Zudem gestaltet sie im Oktober HUNDEGERECHT & KREATIV einen besonders interessanten Workshop mit BESCHÄFTIGUNGSIDEEN FÜR JEDEN HUND UND JEDEN TAG, der zum Spielen und Beobachten einlädt. Um Spaß und das Lösen von Suchaufgaben, wird es beim Workshop SUCHEN-FINDEN-BRINGEN mit Stefanie Sander gehen. Im November bietet ein Themenabend und der Workshop HILFE! MEIN HUND ZIEHT, Leinenrambos und Interessierten die Möglichkeit, ihr Wissen und Können mit Daniela Baratto-Biberle zu vertiefen. Dr. Susanne Lautner wird die Workshop- und Vortragsreihe 2018 im Dezember mit einem umfangreichen ERSTE HILFE BEIM HUND Kurs und dem Vortrag SCHMERZEN BEIM HUND abschließen. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen findet Ihr auf unserer Website. Wir freuen uns auf ein lehrreiches 2018!

 

Wissenswertes über das Kaubedürfnis von Hunden

Alma nagt hemmungslos und genüsslich am Holzbein eines Stückes aus den 20ern. Ich schaue mich in unserer Küche um und halte Ausschau nach Spuren vergangener Nagereien – „Oh dear!“ ich werde fündig. Ein gezeichneter Türstock, mein letztes Handy - verlöchert! Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass das Kauen für das Wohlbefinden meiner Hunde wichtig ist, bleibt doch der Wunsch die Einrichtung zu erhalten, der mich veranlasst weitere Überlegungen anzustellen...

Schlabbern und kauen macht Hunde glücklich. Diese Verhaltensweisen zählen zu den natürlichen Bedürfnissen von Haushunden. Unsere Familienhunde sind Beutegreifer. Das Aufstöbern, Zerlegen und Auffressen der Beute ist ein wichtiger Teil ihres genetischen Erbes. Für das Zerlegen, Benagen und Zerkauen sind Hunde besonders gut mit einem Raubtiergebiss ausgestattet. Neben der Nasenarbeit sind Kauspielzeuge sowie die Betätigung mit Futter im Allgemeinen besonders artgerechte Beschäftigungsformen für Hunde.

Kauen hilft bei der Stressbewältigung

Bei Welpen und Junghunden ist der Drang zum Kauen besonders ausgeprägt. Aber auch erwachsene Tiere beschäftigen sich gerne mit dem Benagen von Knochen, Wurzeln und Anderem. Gerade in für den Hund herausfordernden Situationen wird beobachtet, dass Hunde sich häufiger und intensiver mit dem Kauen und Zerlegen beschäftigen. Bei Spaziergängen sieht man oft, dass sich ein aufgeregter Hund ein Stück Holz holt, um dieses zu schreddern. Auch berichten viele Hundehaltende darüber, dass ihr Hund, wenn Besuch nach Hause kommt oder er länger als gewohnt alleine Zuhause bleiben muss, sich ausgiebig mit dem Hausmüll, Schuhen oder anderen zugänglichen Gegenständen beschäftigt. Dahinter steckt weder Protest noch eine böse Absicht. Das Bewegen der Kiefermuskulatur löst Anspannung beim Hund. Denn dadurch wird der Parasympathikus aktiviert, ein Teil des Nervensystems, der für Ruhe und Erholung sorgt. Aus diesem Grund sind Kauspielzeuge auch wertvolle Trainingshelfer, beispielsweise zur Vorbeugung oder bei der Therapie von Trennungsangst. Zudem kann durch die Gabe eines geeigneten Kauspielzeugs charmant verhindert werden, dass der Hund den Besuch belästigt, am Tisch bettelt oder im Auto bellt.

Kauen reinigt die Zähne

Beim Kauen wird der Speichelfluss des Tieres angeregt. Dies wirkt sich positiv auf die Mundhygiene aus. Da die Zähne eines Hundes bis zum zweiten Lebensjahr noch nicht vollständig ausgehärtet sind (Bruchgefahr), sollten jungen Hunden weiche Kauspielzeuge angeboten werden. Kauwurzeln, Weidenzweige sowie weiche Knochen vom Kalb oder Rind eignen sich dafür besonders gut.

Empfehlung:
  • Stellen Sie Ihrem Hund in herausfordernden Lebenssituationen ausreichend und geeignete Kauspielzeuge zur Verfügung. Sie unterstützen Ihr Tier dadurch, besser zur Ruhe zu kommen.
  • Geben Sie Ihrem Hund nach jeder Mahlzeit etwas zum Kauen oder zum Schlabbern. Dadurch wird die Kaumuskulatur gestärkt und der Speichelfluss angeregt. Dies wirkt sich positiv auf die Zahngesundheit Ihres Hundes aus.

 

WAS SICH BESONDERS GUT ZUM KAUEN EIGNET:

- Rohe Knochen und Knorpel vom Kalb oder Rind
  • Nur rohe Knochen an den Hund verfüttern! Erhitzte Knochen splittern schnell. Knochensplitter können gefährlich für den Hund sein, in der Speiseröhre hängenbleiben und nicht ausgeschieden werden.
  • Bei der Knochenfütterung muss der Hund beobachtet werden. Nicht’s für Schlinger!
  • Viele Hunde vertragen Knochenmaterial nicht besonders gut und neigen zu Verstopfung. Bei zu trockener und harter Ausscheidung der Knochenfütterung ist es empfehlenswert, bedeutend weniger oder keine Knochen mehr zu verfüttern. Bei Senioren und Hunden die an Spondylose leiden ist auf einen weichen Stuhlgang zu achten.
- Luftgetrocknetes Fleisch (Rind, Pferd, Ziege, ...), auch mit Fell
  • Bei Trockenkauartikeln ist auf die Qualität zu achten. Oft werden diese Produkte chemisch behandelt und bei Zusatzfuttermitteln sind die Hersteller nicht verpflichtet, Angaben über die Inhalts- und Zusatzstoffe auf den Verpackungen zu machen.
  • Da getrocknetes Fleisch sehr proteinreich und ggf. auch fetthaltig ist, sollte es in Maßen an den Hund verfüttert sowie bei den täglichen Bedarfsrationen des Tieres berücksichtigt werden.
  • Luftgetrocknete Kauartikel mit Fell wirken wie Zahnseide beim Menschen, reinigen die Zahnzwischenräume und zudem den Magendarmtrakt
- Frische Weidenzweige
  • Die Weidenrinde ist in der Pflanzenheilkunde als Schmerzmittel bekannt. Der Hauptwirkstoff der Weide ist Salicin, das auch heute noch in synthetischer Form in verbreiteten Schmerzmitteln wie Aspirin Verwendung findet. 
  • Frische Weidenzweige wirken entzündungshemmend und schmerzstillend. Weidenzweige sind deshalb gerade für Welpen in der Zeit des Zahnwechsels (3 – 7 Lebensmonat) empfehlenswert.
  • Achtung: Kein Weichholz dem Tier zum Kauen anbieten! Weichholz sprießt leicht und kann deshalb schnell zu Entzündungen im Mundraum und zu Paradontitis führen. Bakterien gelangen dabei in den gesamten Körper des Tieres und können Organe wie Herz, Leber und Niere schädigen.
- Kauwurzeln
  • Bei der Auswahl der Kauwurzel ist auf die Größe des Hundes zu achten. Das Tier sollte das Kauspielzeug leicht herumtragen aber nicht im Ganzen verschlucken können.
  • Kauwurzeln haben eine lange Lebensdauer und werden in der Regel gerne von Hunden angenommen.
  • eignen sich gut für Hunde die abnehmen sollen oder/und ein großes Kaubedürfnis haben
  • Kauwurzeln sind empfehlenswert für junge Hunde (bis zum zweiten Lebensjahr), da die Wurzeln weich sind und die noch nicht vollständig ausgehärteten Zähne nicht schädigen.
- Geweihstücke (Rothirsch, Damhirsch, Elch), ganz oder zersägt
  • Geweihstücke sind lange haltbar und ausgezeichnete Mineralienlieferanten.
  • sind unbehandelt und natürliche Vorkommen
  • Geweihstücke vom Dammhirsch weisen Handflächen große Schaufeln auf.
  • Tipp: Über Nacht ins Wasser legen um das Geweihmaterial aufzuweichen – erhöht die Akzeptanz.
Schlabbern

Auch Spielzeuge die das Tier durch Schlabbern beschäftigen sind empfehlenswert.

  • vor allem um das Kaubedürfnis des Hundes zu erfüllen ohne dabei das Tier zu proteinreich zu ernähren
  • Bei der Auswahl geeigneter Schlabberspielzeuge ist jedoch darauf zu achten, dass diese frei von Schadstoffen sind.

 

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!

© Nina Tschanhenz