Wer schon beim Gedanken an den nächsten Besuch beim Tierarzt Schweißausbrüche bekommt, zum Entfernen einer Zecke am liebsten einen Tag Urlaub nehmen möchte oder sich beim Bürsten seines Lieblings selbst die Haare raufen könnte, der war an diesem Wochenende bei unserem Workshop „Medical Training“ mit Karin Immler genau richtig.
Welche drei Dinge mögen Sie an sich und an Ihrem Hund? Mit der Antwort auf diese Frage stellten sich am Samstag die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des #54 MEDICAL TRAINING Workshops in unseren Schulungsräumen in Bludenz vor. Nach 30 Jahren Training mit Mensch und Hund weiß Workshopleiterin Karin Immler, warum sie gerade diese Frage ganz am Anfang stellt: Es ist immer besser Positives zu verstärken statt sich auf Negatives zu konzentrieren. Das gilt ganz besonders fürs Medical Training.
Was ist Medical Training?
Medical Training hilft Mensch und Hund, Körperpflegerituale zuhause oder im Hundesalon und Behandlungen beim Tierarzt möglichst stressfrei zu erleben. Dazu gehören u.a. Management, Entspannungstechniken, die Gewöhnung an bestimmte Berührungen, Geräte, Geräusche und Gerüche sowie der gezielte Aufbau von Kooperationssignalen, die dem Hund ermöglichen mitzuteilen wann er eine Pause braucht.
Die gute Nachricht für Anfänger: Im Medical Training beginnt so gut wie niemand bei Null. Sei es eine Berührung, die der Hund als angenehm empfindet, ein Verweilsignal oder ein „Gib Pfote“ – nahezu jedes Mensch-Hund-Team findet nach einer individuellen Standortbestimmung etwas, worauf das eigentliche Medical Training aufgebaut und schon bald ein erster Schritt in Richtung stressfreier Körperpflege und medizinischer Versorgung gemacht werden kann.
Medical Training: Großer Spaß und kleine Schritte
Die Voraussetzung für erfolgreiches Medical Training ist der Aufbau in kleinen Schritten, ausreichend Zeit und vor allem viel Spaß beim Training. Es darf besonders für den Hund keinen Unterschied machen, ob einen lustiger Trick gelernt oder „für den Ernstfall“ geübt wird. Wie das gelingen kann, brachte Karin Immler den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Theorie und Praxis näher. Die erfahrene Hundetrainerin aus Salzburg hatte einen weitreichenden Überblick über das Themengebiet und zahlreiche Herangehensweisen im Angebot, wie Medical Training erfolgreich umgesetzt werden kann. Das Gelernte konnten die Mensch-Hunde-Teams in kleinen Gruppen zwischen den Theorieteilen auch gleich ausprobieren. Zudem erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für jeweils einen der Vierbeiner einen individuellen Trainingsplan zu den Themen Ohrenkontrolle, Augentropfen eingeben, das Herz abhören und dem Krallenschneiden.
Ab in die Praxis
Am Sonntag Nachmittag hatten die teilnehmenden Teams die Gelegenheit, bei Dr. Susanne Rath in der Tierartzpraxis von Dr. Lackner-Oberle in Nüziders Praxisluft zu schnuppern und sich eine wohlverdiente Belohnung abzuholen.
Nach zwei mit vielen interessanten Informationen und Übungen vollgepackten Tagen machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müde, aber entspannt und zufrieden auf den Heimweg. Die ersten Schritte sind gemacht. Mit etwas Geduld und den richtigen Tricks wird schon bald so manches möglich sein, was noch vor wenigen Wochen undenkbar schien.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie bei Karin Immler, Dr. Susanne Rath und der Tierarztpraxis Dr. Lackner-Oberle in Nüziders und freuen uns schon darauf, Elemente des Medical Trainings verstärkt in unser Trainingsangebot mit aufzunehmen. Unseren zwei- und vierbeinigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünschen wir viel Spaß und viel Erfolg beim Üben!
Karin Immler
ist Energetikerin und Trainerin für Mensch und Hund. Seit 2006 betreibt sie ihre eigene Hundeschule „know wau“ in Salzburg. Sie schreibt regelmäßig spannende Artikel, Kolumnen und Medienbeiträge. Karin Immler bloggt regelmäßig über Hundethemen und führt einmal im Monat durch das Radiomagazin „Hunderunde – Gespräche und Gedanken über Hunde und Menschen“. Ihr Steckenpferd ist das Trick-Training und der Aufbau von Kooperationssignalen. Karin Immler ist Vizepräsidentin der VÖHT (Vereinigung Österreichischer HundeverhaltenstrainerInnen).
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