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Über das Zadarski Azil 2016

Über das Zadarski Azil

Das Tierheim befindet sich in Zadar, Kroatien und wurde vor rund 10 Jahren von Marijana Mustac ins Leben gerufen. Zu Beginn lebten nur wenige Hunde auf dem privat angemieteten Grundstück, das sich heute an einem wirtschaftlich lukrativen Standort befindet und jederzeit verkauft werden könnte. Es ist nicht erlaubt fixe Einrichtungen zu bauen. Aus diesem Grund werden ausrangierte Campingwagen und Hundehütten aus Holz für die Unterbringung der Tiere verwendet. Die meisten Gehege sind in einem sehr schlechten Zustand und fließendes Wasser sowie Strom gibt es dort nicht. Bericht Zadarski Azil 2014/2015 Clip Rundgang 2015/2016

Im Zadarski Azil leben derzeit 200 Hunde, 113 davon sind weniger als 12 Monate jung. Die Tiere kommen aus den umliegenden ländlichen Gebieten. Obwohl die Gesetzgebung die Registrierung und Kastration von Hunden vorschreibt kommt es immer wieder zu Verpaarungen. Ganze Würfe werden, mit oder ohne Muttertier, ausgesetzt oder im Azil abgegeben. Auch Jagdhunde die den Erwartungen ihrer Halter nicht entsprechen werden ins Tierheim gebracht oder eingesammelt nachdem sie bei der Jagd verloren gegangen sind. All diese Hunde sind es gewohnt im Freien zu leben. Die Haltung von Kettenhunden ist fest mit dem Land verbunden. Fast ausschließlich in den Städten leben Hunde im Hausstand mit Familienanschluss. In den wenigen Tagen die ich im Zadarski Azil verbrachte sind 5 Hunde aufgenommen worden. Eine Hündin mit ihren 2 Welpen, die auf dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums ausgesetzt wurde sowie 2 reinrassige knochendürre Jagdhunde, die nach einer Jagd nicht mehr zu ihren Haltern zurückkehrten. Marijana berichtete, dass Jagdhunde meistens aus schlechter Haltung stammen und die Jäger nur selten kommen um ihre Hunde abzuholen. Es sei denn, es handle sich um einen besonderen Jagdhund. Dann würden gleich mehrere Jäger das Azil aufsuchen um zu behaupten, es wäre ihr Tier. Die Vermittlungschancen für junge Hunde und reinrassige Jagdhunde ins Ausland sind gut. Die Tierschutzorganisation Vox Animalis engagiert sich für Marijanas Hunde indem sie jeden Monat 10 bis 20 Tiere auf Endplätze oder Pflegestellen vermittelt, Tierarztkosten bezahlt und den Bau von stabilen Gehegen unterstützt.

Um zu verhindern, dass Hunde aus dem Zadarski Azil entwendet und für Hundekämpfe missbraucht werden, veröffentlicht das Heim keine Fotos von Hunden die hierfür verwendet werden könnten und gibt keine Tiere im Inland ab. Zudem erschweren die geltenden gesetzlichen Regelungen im Ausland eine Vermittlung nach Deutschland sowie Österreich. Für diese Hunde werden dringend ausbruchsichere Gehege benötigt. Viele von ihnen leben seit Jahren an 2 bis 3 Meter langen Ketten, die an Bäumen oder Fahrzeugen angebracht sind.

Insgesamt gestalten sich die täglichen Abläufe im Tierheim schwierig. Einige Hunde bewegen sich im Azil frei. Wenn neue Tiere aufgenommen werden ist einiges an Kreativität gefragt. Mit Nassfutter werden Hunde abgelenkt um das Passieren zu erleichtern. Auch das Öffnen und Schließen der Gehegetüren ist eine zeitaufwändige Herausforderung und immer wieder büchsen Hunde aus. Bei meinem Besuch im letzten Jahr hat sich Aurora, eine Amstaff Dame, von der Kette befreit und ist auf die anliegende vielbefahrene Straße gelaufen. Um sie wieder zurück zu ihrem Platz zu bringen, musste mit ihr ein Gehege durchquert werden, in welchem eine Schäferhündin mit ihren Welpen lebte... Auch ein junger Hund büchste zu dieser Zeit aus. Er irrte verzweifelt im Azil herum und verletzte sich schlussendlich schwer an der Kette eines Hundes dem er ausweichen wollte.

Mit den Spendengeldern von € 1.300.- kaufen wir Steine, um den Untergrund in einigen Gehegen trocken zu legen sowie Materialien für den Bau geeigneter Gehege. Ziel ist es, für die Kettenhunde (Aurora, Zara, Dome, Pablo,...) sichere Unterbringungen zu errichten.  Zudem suchen wir Tierpaten, Pflegestellen und Endplätze für bestimmte Tiere des Heims. 

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